Asbeston

Eines Nachts beschloss ich ganz spontan, eine Geschichte zu schreiben. Mir war nämlich ein bisschen langweilig und außerdem war niemand da, mit dem ich etwas Spannendes unternehmen konnte. Deshalb habe ich mir den Asbeston ausgedacht. Er sollte mit mir zusammen in meinem Kopf so viel tolle Dinge erleben, wie es in unserer altbekannten Realität überhaupt nicht möglich ist. Viel mehr Ideen hatte ich nicht für die Geschichte, außer dass sie riesig und unglaublich werden sollte.

Und das wurde sie!

Das Buch

Mittlerweile habe ich 400 Seiten über Asbestons Abenteuer geschrieben und täglich werden es mehr. Aus den ersten Zeilen ist ein ganzer Roman entstanden, der sich dem Ende nähert und sich in der letzten Korrekturphase befindet. Doch ein einziges Buch reicht nicht, um die ganze Geschichte zu erzählen, die um Asbeston entstanden ist. Also werde ich weiterschreiben. Vielleicht werden es drei Bände, eher vier, vermutlich fünf. Wo die Reise hinführt, steht noch in den Sternen. Wo sie aber anfängt, das kann ich verraten:

Im Emseltal auf dem Üffelberg!

Eine beschauerliche Gemeinde

Jenseits aller bedeutsamen Geschehnisse, am südlichen Rande des Emseltals, wo sich saftige Fluhrbeerbüsche friedvoll an schiefe Hügel schmiegen, fristet die Gemeinde Üffeling ein einigermaßen langweiliges Dasein. Das ist gewissermaßen schade, war Üffeling vor langer Zeit doch Heimat des einzigen emsischen Königs und Umschlagpunkt für Hexen, Magier, Gaukler und mehr.

Nun ist es zu einem vergessenswerten Ort verkommen, der neben der alles überragenden emsischen Hauptstadt nicht unauffälliger sein könnte und nur den Einheimischen selbst ein Begriff ist. Zeiten haben sich geändert. Geschichten über Hexen und Könige will heute niemand mehr hören. Die Gegenwart möchte ihr eigenes Abenteuer erzählen. Und Held dieses Abenteuers ist ein gewisser Asbeston.

Im Herzen eine Nacktschnecke

Asbeston ist ein stattlicher Weltling von ungefähr 54 Jahren – oder vielleicht auch erst von fünf. So ganz genau weiß er das nicht, da er keine Ahnung hat, wann geboren wurde. Eines Tages war er einfach da!

Seinen Geburstag durfte er sich daher selbst aussuchen und als Sternzeichen hat er die Nacktschnecke gewählt. Es passt zu ihm, findet Asbeston. Nacktschnecken nämlich sind langsam, verfressen und insgesamt nicht sonderlich beliebt auf der Welt – so wie er selbst!

Außerdem besitzt Asbeston eine echte eigene Nacktschnecke als Haustier. Das Tierchen hat eine purpurlila Haut mit knallroten Pickelchen, die im Dunkeln leuchten und es hört auf den Namen Schmalfi!

Ein sonderbares Haus

Asbeston besitzt nicht nur eine richtig echte Nacktschnecke, sondern auch ein eigenes Haus. Es steht im hintersten Winkel der Gemeinde Üffeling in der Klapperstorchgasse Nummer 3 und hat einen kleinen Garten und sogar einen stinkenden Tümpel. Leider ist es den Üffelberg herabgerutscht und muss mit Balken gegen die Schwerkraft gestützt werden, damit es nicht eines Tages umkippt. Aber ansonsten lässt es sich darin prima leben!

In seinem Haus gibt es ein Badezimmer, eine Abstellkammer und eine Weltraumwerkstatt, in der Asbeston Experimente durchführt!

Denn Asbeston hat einen großen Traum. Jeden Tag arbeitet er hart für ihn, indem er die Welt erforscht, das Schreiben und das Lesen übt und häufig auch das Rechnen.

Durch Raum und Zeit

Das Leben in der beschauerlichen Gemeinde Üffeling ist nicht nur öde, sondern ausgesprochen einsam. Weit und breit gibt es niemanden, mit dem Asbeston über seine Gedanken sprechen könnte. Ständig beschleicht ihn das Gefühl, nicht hierher zu gehören. Und so hat er nur eines im Sinn: eine Weltraumzeitreise – eine Reise durch Raum und Zeit.

Denn wenn er hierzulande keine Freunde finden kann, dann muss er wohl an den Rand des Universums und ans Ende der Zeit reisen, um den Ort zu finden, an den er hingehört. Seine Heimat.

Ein verdächtiges Zirkuspferd

Doch die Erfüllung von Asbestons Traum könnte ihm nicht ferner sein. Er hat nicht einmal Geld für Strom und Wasser, wie soll er einen Raketenflug finanzieren? Von einem Unglück stolpert er ins nächste und dann wird er auch noch versehentlich in einen aufregenden Kriminalfall verwickelt – bis zu einem verhängnisvollen Tag, an dem Asbeston einem höchst verdächtigen Zirkuspferd begegnet, das ihm ein tiefes Geheimnis anvertraut:

»In dieser Welt gibt es mehr. Mehr, als Du siehst und mehr, als Du zu wissen glaubst. Da sind Wunder; viele Wunder, die jeden Tag um uns geschehen und die Realität aus ihren Ankern heben. Wir sind blind für sie geworden, denn Dunkelheit zieht auf. Ein gieriges Schwarzes Loch saugt der Welt den Zauber aus. Doch noch gibt es sie – die Sagenwelt. Du musst nur an sie glauben.«

Kampf um die Sagenwelt

Das emsische Universum schwebt in großer Gefahr. Die Sonne, die einst grell am Himmel glühte und den Lebenden Licht schenkte, ist vom Himmel verschwunden und ein kalter Schatten verschluckt die Welt. Mit dem schwindenden Licht sterben auch die Wunder, die Magie und die Zauberei und all das Phantastische, das man nur noch aus vergilbten Büchern kennt. Die letzten Sagengestalten haben sich zurückgezogen. Sie führen ein Leben in ständiger Angst, bald dadurch ausgerottet zu werden, dass die Welt den Glauben an sie verloren hat.

Nun ist es an Asbeston, das Reich der Sagen zu beschützen
und das Licht zurück in den Kosmos zu holen.